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Fantasy: Zenit überschritten?


Threepwood
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In einem anderen Forum habe ich folgende Frage aufgeworfen und einige interessante Antworten erhalten. Was denkt Ihr darüber?

 

Wir Fantasyfans konnten uns die letzten Jahre nicht beschweren. Der Herr der Ringe, auch wenn er schon vor einigen Jahren in den Kinos war, hat den Weg für zahlreiche neue Filme und Bücher geebnet. Harry Potter hat ebenfalls seinen Teil dazu beigetragen, dass dieses Genre einen wahren Höhenflug hinter sich hat.

 

Ich möchte allerdings an dieser Stelle die gewagte These aufstellen, dass der Zenit überschritten ist. Narnia, meiner Meinung nach eine der besseren Serien, hat an der Kasse bereits nicht das gehalten, was sich die Macher versprochen haben. Neue Romane, irgendwie dämlicher weise immer mit einer im Boden steckenden Waffe, überschwemmen die Buchregale.

 

Mit dem neuen STAR TREK Film 2009 und der neuen STAR WARS Serie wird es wieder eine Gegenbewegung geben. Es ist jetzt ca. 10 Jahre her das Science Fiction in den Kinos richtig erfolgreich lief, es wird wieder Zeit für einen neuen Weltraum Hype. Will Smith startet diese Tage mit einem neuen Film in diesem Genre, ich vermute weitere werden folgen.

 

Müssen wir Fantasy-Fans uns jetzt auf eine neue Durststrecke einstellen?

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Was wird das mit Will Smith? Dreht der jetzt auch einen Scientology-Film? Er kann sich von mir aus entweder als Vulkanoide oder als Elfe spitze Ohren ankleben - es wird mich beides nicht interessieren, weil er ein kein guter Schauspieler ist.

Gibts da eine Konkurrenz zwischen den Genres Scifi und Fantasy? Es gibt ja offensichtlich auch Leute, die beides interessiert. Und Peter Jackson liegt doch mit Temeraire und dem Hobbit auf der Lauer. Mir wäre das Genre egal - es muß ein guter Film dabei herauskommen. Wenn ich die Wahl hätte würde mich z.B. Star Trek weniger interessieren als ein Temeraire-Film, weil Star Trek mir doch ziemlich ausgelutscht vorkommt.

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Was Bücher, Fantasy-Bücher betrifft, so unterscheidet sich dieses Genre für mich nicht wirklich von allen anderen. Es wird, immer dem Trend folgend, tonnenweise Material produziert. Nach dem Relaunch von HdR durch die Filme wurden wir überschwemmt mit Büchern über Elf/ben, Zwerge, Orks, etc. Wobei das Urthema, was eine Freundin mal so treffend mit "5 Freunde retten die Welt", meist durch Suche nach irgendwelchen Artefakten, ohnehin ein Dauerbrenner ist. Seit HP werden wir mit Hexen und Zauberern beglückt. Und aktuell, dank dieser "Bis(s)"-Reihe, können wir uns nicht mehr vor romantischen Vampir- und ähnlichem Gesocks-Büchern erwehren. Drachen sind auch immer ein Renner.

Die Perlen muß man sich mit der Lupe raussuchen. Aber das war vor Peter Jackson nicht anders als jetzt, finde ich.

 

Bei den Filmen wurde durch HdR und HP ein neuer Fantasy-Hype ausgelöst, der aber irgendwie wie ein Rohrkrepierer erscheint, weil es offenbar nicht reicht, sofort alles zu verfilmen, was nach Fantasy schmeckt. Auch hier, gute Fantasyfilme waren auch davor selten und werden es wohl immer bleiben.

 

In der SF sehe ich durch den neuen Star Trek auch keine radikale Veränderung. Der SF ging es im Kino nicht anders als der Fantasy, wenn man eben von Dauerbrennern wie ST oder SW absieht.

 

Ich sehe nicht, was jetzt so viel anders, ist als vorher. Bin allerdings auch nicht die große Kinogeherin. In der Literatur gibt es in jedem Genre viel Müll und den guten Bodensatz. Und was was ist, liegt im Auge des Betrachters.

 

Oder meinst Du ganz gezielt nur die Kinowelt?

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Ich meine Buch und Filmwelt. Ich denke durch den HdR-Hype haben es auch viele zweitklassige Autoren geschafft einen Verleger zu finden. Das endet natürlich darin, dass der mündige Leser sich nur einmal auf ein Experiment einlässt.

 

Zu Smith, das habe ich wieder total verwechselt. Seit dem ich weiß, dass Smith ursprünglich den Neo spielen sollte und sich dann für Wild Wild West entschieden hat (wie oft er wohl diese Entscheidung bereut hat...), verwechsle ich ihn mit Keanu. Ich meine natürlich "Als die Erde still stand".

 

Was die Unterscheidung angeht, da habe ich doch eine etwas andere Meinung. Fantasy ist für mich nicht Fantasy. Wenn man sich eh nicht dafür interessiert sind die Grenzen sicherlich irrelevant. Aber ich bevorzuge auch nur einige Sub-Genres und lese nicht alles. Ich bin schon ein Fan der High Fantasy, wobei ich Pratchett noch sehr lustig finde.

 

Hier mal die Wiki-Definition:

 

Die Fantasyliteratur kann in folgende nicht streng voneinander abgrenzbare Untergruppen gegliedert werden:

 

* High Fantasy: Klassische Fantasy, die in einer fiktiven Welt angesiedelt ist, zumeist mittelalterlich geprägt und mit Betonung der Magie; oftmals im Stil Tolkiens gehalten und entsprechend episch. Bekannte Werke: Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien, Das Geheimnis der Großen Schwerter von Tad Williams, Das Spiel der Götter von Steven Erikson, Das Lied von Eis und Feuer von George R. R. Martin, Erdsee von Ursula K. Le Guin, Das Rad der Zeit von Robert Jordan.

 

* Low Fantasy bzw. Sword and Sorcery: Abenteuer- und Pulp-Literatur, die auf einer fiktiven Welt angesiedelt ist. Bekannte Werke: Conan von Robert E. Howard, der Lankhmar-Zyklus von Fritz Leiber.

 

* Contemporary und Urban Fantasy: Klarer Realitätsbezug, aber gebrochen durch fantastische Elemente. Bekannte Werke: American Gods von Neil Gaiman, Harry Potter von Joanne K. Rowling, die Bartimäus-Trilogie von Jonathan Stroud.

 

* Kunstmärchen, Märchenromane: Märchenhafte und poetische Fantasy, oft auch modernisierte Märchen. Bekannte Werke: Die unendliche Geschichte von Michael Ende, Blaubarts Zimmer von Angela Carter.

 

* Animal Fantasy: Fantasy im Tierreich, Tiere als Heldenfiguren. Bekannte Werke: Die Wölfe der Zeit von William Horwood, Watership Down von Richard Adams, Gewiefte Wiesel von Garry D. Kilworth.

 

* Science Fantasy: Mischung aus Fantasy- und Science-Fiction-Elementen; eine Variante dieser literarischen Richtung ist der Steampunk. Bekannte Werke: Perdido Street Station von China Mieville, Höhlenweltsaga von Harald Evers, Darkover-Zyklus von Marion Zimmer Bradley, Dragonrider-Serie von Anne McCaffrey, Otherland von Tad Williams, His Dark Materials von Philip Pullman.

 

* Dark Fantasy: Fantasy mit starkem Horroreinschlag. Bekannte Werke: Der Dunkle Turm von Stephen King, Thomas Covenant der Zweifler von Stephen R. Donaldson, Die Saga von Kane von Karl Edward Wagner.

 

* Humoristische Fantasy: Parodistischer oder ironischer Umgang mit Fantasymotiven. Bekannte Werke: Zamonien-Zyklus von Walter Moers, Scheibenwelt-Zyklus von Terry Pratchett, Dämonen-Reihe von Robert Asprin.

 

* Pseudodokumentation: Fiktive Sachbücher mit fantastischem Inhalt. Bekannte Werke: Halbritters Tier- und Pflanzenleben von Kurt Halbritter, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind von Newt Scamander alias Joanne K. Rowling.

 

* Pseudohistorische Fantasy: Neue Auslegung einer Epoche durch Einflechtung phantastischer Elemente. Bekannte Werke: Am Hof des Sonnenkönigs von Vonda N. McIntyre, Dr.-Faustus-Trilogie von Kai Meyer, Die Feuerreiter Seiner Majestät von Naomi Novik.

 

* Social Fantasy: Fantasyliteratur, die ihren Schwerpunkt auf sozial- und gesellschaftskritische Themen sowie mögliche politische Utopien wie den Anarchismus legt. Bekannte Werke: Erdsee-Reihe von Ursula K. Le Guin.

Edited by Threepwood
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Also ich hatte eigentlich ehr den eindruck das wir eine Zeit der Comic Verfilmugen haben als das Fantasyfilme die Leinwand überschwemmen würden. Aber so oder so scheint das immer nur eine Frage der Zeit zu sein bis was neues kommt. So gab es eine Zeit der Monumentalfilme (Ben Hur, Kleopratra, Die 10 Gebote) Der Piratenfilme (Hallo Herr Flinn) Der AbenteuerFilme (Robin Hood [schon wieder Erol ] , Die Drei Musketiere) Der Western Filme, Der Italo Western, Der Sandalenflime, Der Prügelfilme (Bud und Terence), Der Klamaukfilme, Der Scince Fiction Filme, und jetzt halt Fantasy oder Comic Filme

 

Gruß Bonsai

 

P.s. das heißt aber nicht das ein Genere danach tot ist siehe Gladiator oder Pirates of the Caribian

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Ich bin seit über 25 Jahren Mitglied in einem Fantasy-Verein und kann eigentlich nicht erkennen, dass das Fantasy-Genre am Aussterben ist. Erkennbar ist, dass sich die Interessen (immer wieder) verlagern.

 

So boomt zurzeit die LARP-Szene wie irre (LARP = Live-Acting-Role-Playing). Dieses Jahr fand ein Treffen mit 5.000 (!) Teilnehmern in Deutschland statt.

 

Der Hype, der durch die Verfilmung des "Herrn der Ringe" entstanden ist, ist logischerweise wieder abgeklungen. Er hat ein paar neue (junge) Fantasy-Fans generiert, aber nicht viele. Der Hype hat nämlich vor allem spezielle "HdR-Film-Fans" entstehen lassen, von denen die meisten wieder ihr Interesse verloren haben, weil sie sich etwas Anderem zugewendet haben. Fantasy-Fans waren das ohnehin nicht.

 

Fantasy ist im Übrigen nur ein Genre wie jedes andere und damit "unschuldig". Maßgeblich ist, was man daraus macht.

 

Und schlechte, also ich meine, wirklich schlechte Fantasy wurde schon früher geschrieben und veröffentlicht (und sogar verfilmt!). Mit Schaudern denke ich da an "Gor, die Gegenerde". Grusel. :)

 

Ansonsten gilt auch für Fantasy, was Stanislav Lem über SF gesagt hat: "Jedes hundertste Buch ist es wert gelesen zu werden, jedes tausendste Buch ist es wert, der Nachwelt überliefert zu werden." Recht hat er!

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Der Hype, der durch die Verfilmung des "Herrn der Ringe" entstanden ist, ist logischerweise wieder abgeklungen. Er hat ein paar neue (junge) Fantasy-Fans generiert, aber nicht viele. Der Hype hat nämlich vor allem spezielle "HdR-Film-Fans" entstehen lassen, von denen die meisten wieder ihr Interesse verloren haben, weil sie sich etwas Anderem zugewendet haben. Fantasy-Fans waren das ohnehin nicht.

 

Das finde ich interessant, besonders die Bemerkung über die Film-Fans. Nun ja, möglicherweise wurden ja doch ein paar zusätzliche Exemplare der "Bücher zum Film" verkauft.

Übrigens fand ich Jacksons Verfilmung zwar wirklich nicht schlecht, aber im Grunde ziemlich brav und konventionell. Das war vermutlich der Schlüssel des Erfolgs.

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  • 6 months later...

Vielleicht waren es ja auch nur Orlando Bloom Fans. <_< Für alle die Angst haben nach dem letzten Teil von Harry Potter in ein tiefes Loch zu fallen: Percy Jackson kommt ins Kino! Und er hat sogar etwas Maritimes an sich. ;)

 

Percy Jackson, eigentlich lautet sein Vorname Perseus, ist ein Sohn des griechischen Gotts Poseidon und damit gleichzeitig selbst ein Halbgott. Das besondere an ihm, er lebt nicht in der staubigen Antike und trägt Sandalen, sondern lebt in New York der Gegenwart. Dort geht er auf eine Schule für Halbgötter und erlebt mit seinen Freunden zahlreiche Abenteuer.

 

Die antiken Götter leben nicht mehr auf dem Olymp, sondern in den oberen Etagen von New Yorker Hochhäusern. Die Buchreihe ist schon recht erfolgreich und wird als Nachfolger von Harry Potter gehandelt.

 

Percy Jackson and the Lightning Thief kommt Anfang 2010 in die Kinos. Verfilmt wird das Buch von Chris Jackson, der bereits Harry Potter auf die große Leinwand brachte.

 

http://www.percyjackson.de/

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Hmmmmmm Götter oder Halbgötter in der Gegenwart?? Die einzigen Wesen, die sichmeiner Meinung nach, wenn auch noch so durchgeknallt als Gottähnlich bezeichnen dürfen sind die "Lords " , von Philip Jose Farmer ersonnene Humanoide, die aufgrund ihrer enormen Technischen Leistungen und ihrem Wissenschaftlichen Fortschritt ihre eigenen kleinen Welten in die Dimensionen "gepflanzt" haben und sich aus Langeweile und Hochmut gegenseitig Massakrieren :rolleyes: .

 

World of Tiers, Romanreihe von P.J.Farmer, zwischen den 60ern und 80ern geschrieben. Deutscher Titel der Gesamtausgabe:" Die Welt der Tausend Ebenen"

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  • 4 weeks later...
, wobei ich Pratchett noch sehr lustig finde.

 

 

* Humoristische Fantasy: Parodistischer oder ironischer Umgang mit Fantasymotiven. ..., Scheibenwelt-Zyklus von Terry Pratchett, ...

 

Ich denke, die ersten Werke von Pratchett sind tatsächlich wie du es sagst, aber die späteren sind durchaus mehr als das. Sie parodieren weniger Fantasy an sich und ihre Motive als unsere reale (Rund-)Welt, die mindestens genauso verrückt ist wie die Scheibenwelt.

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